Denkmale – Gedenkstätten

Gedenkstätte im Oberdorf

Für die Opfer des I. Weltkrieges war bereits 1917, also sogar noch vor dem Ende des Krieges, auf dem Friedhof eine kleine Gedenkstätte errichtet worden. Für die vielen Opfer des II. Weltkrieges fehlte selbst zehn Jahre nach Kriegsende noch eine würdige Gedächtnisstätte.

Denkmale

Etliche Jahre beschäftigten sich die Riesenbecker Vereine, besonders der Heimatverein, mit der Verwirklichung eines lange gehegten Wunsches der Riesenbecker Bevölkerung, für die Opfer der beiden Weltkriege eine würdige Gedenkstätte zu schaffen. Nachdem 1961 der Gemeinde das Grundstück an der Riesenbecker Dorfbrücke übereignet wurde, begannen die Planungen für die Gedächtnisstätte. Gleichzeitig wurde die Bevölkerung zu einer Spendenaktion aufgerufen und mehrere Vereine übernahmen die Aufgabe, die Namen und Daten der Kriegsopfer zu erfassen. Anstelle einer Gedenktafel sollten die Namen der Kriegsopfer, nach Sterbe- und Vermisstendaten geordnet in einem Gedenkbuch verzeichnet werden. Es ging aber noch ein weiteres Jahr ins Land, bevor mit den Bauarbeiten begonnen werden konnte. Widersprüchliche Meinungen gab es zur Gestaltung der Rückwand, die zunächst aus einem farbigen Fenster in Bleiverglasung bestehen sollte. Diese Gestaltung fand auch nicht die Zustimmung des Landesbaupflegers, der in die Beratungen einbezogen war. Nach einer Besichtigungsfahrt des Gemeinderates mit den Vorsitzenden der Riesenbecker Vereine und dem Landesbaupfleger zu verschiedenen Gedächtniskapellen entschied man sich am 14. Juni 1962 für ein Betonwabenfenster aus farbigen Glassteinen nach einem Entwurf des Riesenbecker Künstlers Werner Witthuhn. Damit waren die Vorbereitungen für die Gedächtnisstätte abgeschlossen und das Bauvorhaben wurde in Angriff genommen. Der Gemeinderat beschloss am 8. August 1962 die Übernahme der Trägerschaft der Gedenkstätte. Die Einweihung erfolgte am Buß- und Bettag, dem 21. November 1962.

Denkmale – Gedenkstätten

Gedenkstätte im Oberdorf

Für die Opfer des I. Weltkrieges war bereits 1917, also sogar noch vor dem Ende des Krieges, auf dem Friedhof eine kleine Gedenkstätte errichtet worden. Für die vielen Opfer des II. Weltkrieges fehlte selbst zehn Jahre nach Kriegsende noch eine würdige Gedächtnisstätte.

Denkmale

Etliche Jahre beschäftigten sich die Riesenbecker Vereine, besonders der Heimatverein, mit der Verwirklichung eines lange gehegten Wunsches der Riesenbecker Bevölkerung, für die Opfer der beiden Weltkriege eine würdige Gedenkstätte zu schaffen. Nachdem 1961 der Gemeinde das Grundstück an der Riesenbecker Dorfbrücke übereignet wurde, begannen die Planungen für die Gedächtnisstätte. Gleichzeitig wurde die Bevölkerung zu einer Spendenaktion aufgerufen und mehrere Vereine übernahmen die Aufgabe, die Namen und Daten der Kriegsopfer zu erfassen. Anstelle einer Gedenktafel sollten die Namen der Kriegsopfer, nach Sterbe- und Vermisstendaten geordnet in einem Gedenkbuch verzeichnet werden. Es ging aber noch ein weiteres Jahr ins Land, bevor mit den Bauarbeiten begonnen werden konnte. Widersprüchliche Meinungen gab es zur Gestaltung der Rückwand, die zunächst aus einem farbigen Fenster in Bleiverglasung bestehen sollte. Diese Gestaltung fand auch nicht die Zustimmung des Landesbaupflegers, der in die Beratungen einbezogen war. Nach einer Besichtigungsfahrt des Gemeinderates mit den Vorsitzenden der Riesenbecker Vereine und dem Landesbaupfleger zu verschiedenen Gedächtniskapellen entschied man sich am 14. Juni 1962 für ein Betonwabenfenster aus farbigen Glassteinen nach einem Entwurf des Riesenbecker Künstlers Werner Witthuhn. Damit waren die Vorbereitungen für die Gedächtnisstätte abgeschlossen und das Bauvorhaben wurde in Angriff genommen. Der Gemeinderat beschloss am 8. August 1962 die Übernahme der Trägerschaft der Gedenkstätte. Die Einweihung erfolgte am Buß- und Bettag, dem 21. November 1962.

Mit dieser Kapelle in einer recht eigenwilligen Bauweise wurde eine würdige Gedenkstätte geschaffen, ein Ort stiller Besinnung und des Gedenkens. Den Blickfang bildet die Rückwand in farbigem Glasbeton. Das Fenster wird von einem großen Kreuz beherrscht. Die Zerstörung des Menschen und seines Geistes ist in der rechten unteren Ecke durch die Andeutung von drei Menschen dargestellt, während in der linken unteren Ecke die Zerstörung der Materie angedeutet wird. Aus dieser Zerstörung baut sich mit emporstrebenden helleren Linien die Kreuzform auf. Das Kreuz wird damit zum Symbol des absoluten Schmerzes, aber auch der Erlösung, der positiven Zukunft.

In der Kapelle liegt ein Gedenkbuch aus, das auf 225 Seiten insgesamt 359 Namen von den Kriegsopfern enthält . Am Todes- oder Vermisstentag des Kriegsopfers ist die jeweilige Seite im Gedenkbuch aufgeschlagen.

In der Nacht von Sonntag auf Montag, den 30./31. Juli 1989 hatten Rowdys einige Kanaldeckel ausgewuchtet und auf die Straße geworfen. Auf das Konto dieser Übeltäter ging gewiss auch das Verschwinden des Gedenkbuches mitsamt der Schatulle aus der Kriegergedächtniskapelle, das die Eheleute Kröger beim Umblättern der Seiten des Buche am Montagmorgen feststellten.

Die Vermutung, die gleichen Täter hätten das Buch mit der Schatulle in den Dortmund Ems-Kanal geworfen, bestätigte sich wenig später, als am 3. August Polizeitaucher der Wasserschutzpolizei an der Riesenbecker Dorfbrücke die schwere stählerne Grundplatte der Schatulle auf dem Grund des Kanals fanden. Das Buch selbst fanden sie jedoch nicht.

Am 4. August sichteten die Schüler Peter Nögel aus Birgte und sein Freund Stefan Heuvers aus Dreierwalde ein im Kanal an der Birgter Kapellenbrücke treibendes aufgeschlagenes Buch. Mit einem Stock fischten sie das völlig durchnässte und aufgeweichte Buch an Land und stellten fest, dass es das verschwundene Gedenkbuch war. Sie übergaben den wertvollen Fund der Stadt, die das Buch am einen Restaurationsbetrieb in Münster weiterleitete. In mühevoller Kleinarbeit wurde Seite für Seite getrocknet und geglättet und das Buch nach Erneuerung von 16 Seiten neu eingebunden. Die Stadt Hörstel ließ einen neuen Aufsatz aus Anröchter Sandstein mit einer bruchsicheren Glasplatte anfertigen, der in der Gedächtniskapelle an der bisherigen Stelle aufgestellt wurde. Seit Samstag, den 17. November 1990 wird das restaurierte Gedenkbuch hier wieder verwahrt und wie bisher von der Familie Kröger zu den jeweiligen Gedenktagen der Gefallenen, Vermissten und zivilen Kriegsopfern aufgeschlagen.


Quellen: Text: Archiv Heimatverein Riesenbeck, Franz Uphoff, Dr. Klaus-Werner Kahl; Fotos: Archiv Heimatverein Riesenbeck, Dr. Klaus-Werner Kahl