
Würdige Ehrung für Riesenbecker Heimatdichterin Rosa Verlage (1851-1934)
In den Jahren 2023-2025 eröffnet der Frauenrat NRW 52 FrauenOrte. Der erste im Kreis Steinfurt wurde nach erfolgreicher Bewerbung am Freitag, den 29. August 2025 vor der St.-Kalixtus-Kirche eingeweiht. Er erinnert an eine verdiente Riesenbeckerin.
Vor der St.-Kalixtus-Kirche in Riesenbeck wurde ein besonderes Zeichen gesetzt. Gemeinsam mit vielen Besuchern eröffnete der Arbeitskreis Ortsgeschichte den FrauenOrt für Rosa Verlage. Mit diesem Projekt will das Land Nordrhein-Westfalen an die Geschichte von Frauen erinnern, die durch ihr gesellschaftliches Engagement und ihren Mut Bedeutendes geleistet haben.
Hier ist es die Heimatdichterin Rosa Verlage, die mit einer Gedenktafel auf dem Kirchplatz geehrt wird. Rosa hatte eine große Leidenschaft für das Schreiben. Das war für die damalige Zeit sehr ungewöhnlich, denn eigentlich hatten die Frauen den ganzen Tag Arbeit und gar keine Zeit zum Schreiben. Rosa schrieb in ihren Texten und Gedichten über das Leben auf dem Land, über die Gesellschaft, die Arbeit und auch über die Menschen. Zudem war Rosa Verlage im Jahr 1924 Mitinitiatorin des Heimatvereins Riesenbeck, was ein weiterer Grund für ihre Ehrung ist.
Während der feierlichen Eröffnung des FrauenOrtes und der Enthüllung der Gedenktafel gab es interessante Programmpunkte. Die „Cool Kids“, ein Kinderchor der Sünte-Rendel-Grundschule, bekamen für die musikalische Begleitung der Veranstaltung großen Beifall. Der Vorsitzende des Heimatvereins, Michael Wernke, begrüßte die Besucher. Auch Bürgermeister David Ostholthoff, Monika Willimzig vom Vorstand des Frauenrats NRW und die Bundestagsabgeordnete Anja Karliczek richteten einige Worte an das Publikum und erinnerten an das bedeutende Leben von Rosa Verlage.
„Viele starke und mutige Frauen haben die Geschichte von NRW geprägt. In den Geschichtsbüchern ist aber wenig über sie zu finden. Diese Lücken wollen wir füllen“, sagte Willimzig. „Die Taten von Rosa Verlage sind in Vergessenheit geraten. Es gibt in der Geschichte wenig Raum für Frauen wie Rosa und wenig Anerkennung“, betonte Karliczek. Sie dankte zudem dem Arbeitskreis Ortsgeschichte des Heimatvereins, der den Frauenrat zur Würdigung von Rosa überzeugt hatte
Mit einer spektakulären Inszenierung gab die „Plattdeutsche Gruppe“ des Arbeitskreises Ortsgeschichte den Besuchern einen Einblick in das Leben von Rosa Verlage vor 150 Jahren. Anschließend erzählte die Historikerin Dr. Uta C. Schmidt über die geschichtlichen Umstände, unter denen Rosa gelebt hat. „Sie hat während der Industrialisierung gelebt. Dies wird auch in ihren Texten deutlich“, sagte Schmidt. Sie beschrieb das Leben der Frauen von damals genauer. Demnach gab es für die Frauen nur am Wochenende oder wenn sie schliefen Ruhe. Sonst erwartete sie den ganzen Tag harte Arbeit, vor allem am Webstuhl.
Martina Verlage und Brigitte Westermann, die zur Familie Verlage gehören, hatten schließlich die Ehre, die Gedenktafel für die Heimatdichterin zu enthüllen. Zur Einweihung des FrauenOrtes waren auch viele Mitglieder der Familie Verlage, eine sogar aus Kaiserslautern angereist.
Von nun an werden die Besucher des Kirchplatzes mit der neuen Gedenktafel an das Wirken von Rosa Verlage erinnert. Damit ist in der Riesenbecker Ortsgeschichte mehr Raum für die Leistungen von Frauen geschaffen. Zum Abschluss der Feier lud der Arbeitskreis Ortsgeschichte die ca. 150 Gäste zu einem Imbiss und Gedankenaustausch ein.
Alle Gäste waren begeistert und überrascht und es gab viel Lob für die profihaft vorbereitete und in einer imposanten Umgebung dargebotene Veranstaltung. Das von den Damen vorbereitete Büffet wurde gern angenommen und war nach kurzer Zeit vergriffen.
Weitere Impressionen vom Tag der Ehrung

Erinnerungstafel an der Hofstelle Westermann

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